Giovanni Battista Langetti
(Genua 1625–1676 Venedig)
Hiob,
Öl auf Leinwand, oval, 82 x 64 cm, gerahmt
Provenienz:
europäische Privatsammlung;
dort erworben durch den jetzigen Besitzer
Die elegante Pinselführung und präzise modellierte Anatomie sind in Verbindung mit der Ausdruckskraft des vorliegenden Gemäldes typische Merkmale der Kunst Langettis. Aus Genua stammend, zog er in jungen Jahren nach Rom, wo er in der Werkstatt von Pietro da Cortona (1596/97–1669) ausgebildet wurde und dabei einen klassizistischen Figurenstil vermittelt bekam, den er schließlich in einer höchst naturalistischen Manier beherrschte. Langetti wurde auch stark von neapolitanischen Künstlern beeinflusst, wie das starke Helldunkel und die düstere Atmosphäre seiner Gemälde verraten, die häufig Heilige, Philosophen, Helden und Propheten darstellen.
Diese in einer gedämpften und doch bewegten Art und Weise wiedergegebene halbfigurige Darstellung Hiobs ist ein typisches Beispiel für das Schaffen des Künstlers. Der Prophet ist im Einklang mit der christlichen Lesart des biblischen Textes porträtiert: ein guter, betuchter Familienvater, dessen Glaube und Leben durch schreckliche Begebenheiten, darunter der Tod der eigenen Kinder, auf den Prüfstein gestellt wurden. Die Gestalt des Hiob ist in warmen, abwechslungsreichen Farbschattierungen und mit ausdrucksstarken Glanzlichtern herausgearbeitet und tritt aus dem sie umgebenden dunklen Hintergrund hervor. Diese stilistische Umsetzung in Verbindung mit den moralisierenden Lektionen der biblischen Geschichte mündet in einer Komposition, die an Werke Jusepe de Riberas (1591–1652) oder Luca Giordanos (1635–1705) erinnert. Wie seine Kollegen unter den Tenebrosi Johann Carl Loth (1632–1698) und Francesco Rosa (1635–1710) trug Langetti Neuerungen der neapolitanischen Malerei nach Venedig, wo er den Rest seines Lebens blieb und ihm bei der Entwicklung der venezianischen Malerei in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts eine maßgebliche Rolle zukam.
Experte: Mark MacDonnell
Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403
oldmasters@dorotheum.com
08.06.2021 - 16:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 87.800,-
- Schätzwert:
-
EUR 60.000,- bis EUR 80.000,-
Giovanni Battista Langetti
(Genua 1625–1676 Venedig)
Hiob,
Öl auf Leinwand, oval, 82 x 64 cm, gerahmt
Provenienz:
europäische Privatsammlung;
dort erworben durch den jetzigen Besitzer
Die elegante Pinselführung und präzise modellierte Anatomie sind in Verbindung mit der Ausdruckskraft des vorliegenden Gemäldes typische Merkmale der Kunst Langettis. Aus Genua stammend, zog er in jungen Jahren nach Rom, wo er in der Werkstatt von Pietro da Cortona (1596/97–1669) ausgebildet wurde und dabei einen klassizistischen Figurenstil vermittelt bekam, den er schließlich in einer höchst naturalistischen Manier beherrschte. Langetti wurde auch stark von neapolitanischen Künstlern beeinflusst, wie das starke Helldunkel und die düstere Atmosphäre seiner Gemälde verraten, die häufig Heilige, Philosophen, Helden und Propheten darstellen.
Diese in einer gedämpften und doch bewegten Art und Weise wiedergegebene halbfigurige Darstellung Hiobs ist ein typisches Beispiel für das Schaffen des Künstlers. Der Prophet ist im Einklang mit der christlichen Lesart des biblischen Textes porträtiert: ein guter, betuchter Familienvater, dessen Glaube und Leben durch schreckliche Begebenheiten, darunter der Tod der eigenen Kinder, auf den Prüfstein gestellt wurden. Die Gestalt des Hiob ist in warmen, abwechslungsreichen Farbschattierungen und mit ausdrucksstarken Glanzlichtern herausgearbeitet und tritt aus dem sie umgebenden dunklen Hintergrund hervor. Diese stilistische Umsetzung in Verbindung mit den moralisierenden Lektionen der biblischen Geschichte mündet in einer Komposition, die an Werke Jusepe de Riberas (1591–1652) oder Luca Giordanos (1635–1705) erinnert. Wie seine Kollegen unter den Tenebrosi Johann Carl Loth (1632–1698) und Francesco Rosa (1635–1710) trug Langetti Neuerungen der neapolitanischen Malerei nach Venedig, wo er den Rest seines Lebens blieb und ihm bei der Entwicklung der venezianischen Malerei in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts eine maßgebliche Rolle zukam.
Experte: Mark MacDonnell
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Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister I |
Auktionstyp: | Saalauktion mit Live Bidding |
Datum: | 08.06.2021 - 16:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 29.05. - 08.06.2021 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.