(Florenz tätig um 1390–1420)
Christus auf dem Kreuz mit Maria und dem Evangelisten Johannes, darüber ein Seraph in einem Dreipass,
Tempera und Gold auf Holz, 91 x 38 cm, ungerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Schweiz

Wir danken Alessandro Tomei, der die Zuschreibung vorgeschlagen hat, für seine Hilfe bei der Katalogisierung dieses Lots.

Die vorliegende Kreuzigung weist bemerkenswerte Ähnlichkeiten mit dem Meister von San Jacopo a Mucciana zugeschriebenen Gemälden auf. Dessen künstlerische Identität wurde erstmals 1946 von Richard Offner konstruiert, dessen Werkverzeichnis durch spätere Forschungen von Federico Zeri und Miklòs Boskovits maßgeblich erweitert wurde.

Die Umsetzung der Faltenwürfe und der Gesichtszüge der Figuren der vorliegenden Kreuzigung sind mit jenem Werk vergleichbar, von dem sich der Name des Künstlers ableitet: dem Triptychon aus dem Jahr 1398 der Kirche San Jacopo a Mucciana, das heute im Museo di San Casciano Val di Pesa aufbewahrt wird. Dargestellt ist eine Madonna mit Kind, flankiert von den Heiligen Christina, Antonius Abbas, Katharina und Jakobus.

Der Meister von San Jacopo a Mucciana ist ein später florentinischer Interpret Giottos, der stilistisch dem Meister der Madonna Straus nahesteht. Er gehörte zu den Malern, die am Ende des „Trecento“ und zu Beginn des „Quattrocento“ besonders empfänglich für die dekorative Seite der florentinischen Malerei waren, was sich in den farblichen Feinheiten des vorliegenden Werkes zeigt.