Lot Nr. 49


Roelandt Savery


(Kortrijk 1576 –1639 Utrecht)
Felsige Waldlandschaft mit Bauern an einem Wasserlauf,
signiert und datiert rechts unten: SAVERY/ 1609,
Öl auf Kupfer, 25,8 x 18,5 cm, gerahmt

Provenienz:
Sammlung Dr. Hans Wetzlar (1894–1970), Amsterdam;
Kunsthandel Julius Böhler, München;
erworben durch Max Michel Forell (1916–1912), München, 1958;
Weitergabe im Erbgang;
Auktion, Sotheby’s, London, 7. Dezember 2017, Lot 144 (als Roelandt Savery);
Kunsthandel, Belgien, 2019;
dort erworben durch den jetzigen Besitzer

Das vorliegende Werk entstand vermutlich kurz nach dem Aufenthalt des Künstlers in Tirol, zwischen 1606 und 1607. Kaiser Rudolf II. hatte Savery mit der heiklen Aufgabe betraut, die „Wunder“ bzw. Naturphänomene der Region für seine geliebte Kunst- und Wunderkammer festzuhalten. Das vorliegende Werk spiegelt Saverys Praxis wider, Skizzen von Wasserfällen, Berggipfeln und Panoramablicken im Freien anzufertigen, bevor er in sein Atelier zurückkehrte, um die Bilder in Ölmalerei umzusetzen. Die vorliegende Kupferplatte ist in Format und Komposition mit zwei Paaren von Ölgemälden auf Kupfer verwandt. Das repräsentativste Paar ist mit 1608 datiert, gehörte früher dem Kaiser und befindet sich heute in der Niedersächsischen Landesgalerie in Hannover (Inv.-Nr. VAM 933-934). Das zweite vergleichbare Paar wurde bei Sotheby’s in New York versteigert (siehe Auktion, Sotheby’s, New York, 22. April 2015, Lot 4).

Roelandt Savery wurde von seinem Bruder Jakob ausgebildet und war in Haarlem in den Nördlichen Niederlanden tätig, wo er sich mit seiner Familie nach der Flucht vor der spanischen Verfolgung niedergelassen hatte. Im Jahr 1603 wurde er zusammen mit einer Gruppe von Künstlern, die in unterschiedlichen Gattungen tätig waren, an den Hof von Rudolf II. in Prag eingeladen. Mehrere von ihnen, darunter auch Savery, stammten aus den Niederlanden, so zum Beispiel der Silberschmied Paulus van Vianen, der Bildhauer Adriaen de Vries und der Maler Bartholomäus Spranger. Sie alle hatten Zugang zur größten kaiserlichen Sammlung ihrer Zeit und wurden damit beauftragt, Werke zu dieser berühmten Assemblage beizusteuern. Abgesehen von seinen Darstellungen mit Ansichten aus der Umgebung von Prag und Tirol sind Saverys Landschaften oft mit Tieren bevölkert oder stellen biblische oder mythologische Erzählungen dar. Im Jahr 1616 kehrte der Künstler endgültig in die Niederlande zurück und richtete sich in Utrecht eine Werkstatt ein, wo er zusammen mit seinen Freunden Ambrosius Bosschaert I. und Balthasar van der Ast zu einem gefeierten Maler von Blumenstillleben wurde.

Experte: Damian Brenninkmeyer Damian Brenninkmeyer
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

24.04.2024 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 78.000,-
Schätzwert:
EUR 70.000,- bis EUR 100.000,-

Roelandt Savery


(Kortrijk 1576 –1639 Utrecht)
Felsige Waldlandschaft mit Bauern an einem Wasserlauf,
signiert und datiert rechts unten: SAVERY/ 1609,
Öl auf Kupfer, 25,8 x 18,5 cm, gerahmt

Provenienz:
Sammlung Dr. Hans Wetzlar (1894–1970), Amsterdam;
Kunsthandel Julius Böhler, München;
erworben durch Max Michel Forell (1916–1912), München, 1958;
Weitergabe im Erbgang;
Auktion, Sotheby’s, London, 7. Dezember 2017, Lot 144 (als Roelandt Savery);
Kunsthandel, Belgien, 2019;
dort erworben durch den jetzigen Besitzer

Das vorliegende Werk entstand vermutlich kurz nach dem Aufenthalt des Künstlers in Tirol, zwischen 1606 und 1607. Kaiser Rudolf II. hatte Savery mit der heiklen Aufgabe betraut, die „Wunder“ bzw. Naturphänomene der Region für seine geliebte Kunst- und Wunderkammer festzuhalten. Das vorliegende Werk spiegelt Saverys Praxis wider, Skizzen von Wasserfällen, Berggipfeln und Panoramablicken im Freien anzufertigen, bevor er in sein Atelier zurückkehrte, um die Bilder in Ölmalerei umzusetzen. Die vorliegende Kupferplatte ist in Format und Komposition mit zwei Paaren von Ölgemälden auf Kupfer verwandt. Das repräsentativste Paar ist mit 1608 datiert, gehörte früher dem Kaiser und befindet sich heute in der Niedersächsischen Landesgalerie in Hannover (Inv.-Nr. VAM 933-934). Das zweite vergleichbare Paar wurde bei Sotheby’s in New York versteigert (siehe Auktion, Sotheby’s, New York, 22. April 2015, Lot 4).

Roelandt Savery wurde von seinem Bruder Jakob ausgebildet und war in Haarlem in den Nördlichen Niederlanden tätig, wo er sich mit seiner Familie nach der Flucht vor der spanischen Verfolgung niedergelassen hatte. Im Jahr 1603 wurde er zusammen mit einer Gruppe von Künstlern, die in unterschiedlichen Gattungen tätig waren, an den Hof von Rudolf II. in Prag eingeladen. Mehrere von ihnen, darunter auch Savery, stammten aus den Niederlanden, so zum Beispiel der Silberschmied Paulus van Vianen, der Bildhauer Adriaen de Vries und der Maler Bartholomäus Spranger. Sie alle hatten Zugang zur größten kaiserlichen Sammlung ihrer Zeit und wurden damit beauftragt, Werke zu dieser berühmten Assemblage beizusteuern. Abgesehen von seinen Darstellungen mit Ansichten aus der Umgebung von Prag und Tirol sind Saverys Landschaften oft mit Tieren bevölkert oder stellen biblische oder mythologische Erzählungen dar. Im Jahr 1616 kehrte der Künstler endgültig in die Niederlande zurück und richtete sich in Utrecht eine Werkstatt ein, wo er zusammen mit seinen Freunden Ambrosius Bosschaert I. und Balthasar van der Ast zu einem gefeierten Maler von Blumenstillleben wurde.

Experte: Damian Brenninkmeyer Damian Brenninkmeyer
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oldmasters@dorotheum.com


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 24.04.2024 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 13.04. - 24.04.2024


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.