(Antwerpen 1554–1626 Rom)
Waldlandschaft mit Jägern und Anglern,
Öl auf Leinwand, 107,5 x 135 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Neapel;
Antichità Giglio, Mailand;
dort erworben durch den jetzigen Besitzer

Das vorliegende Gemälde kann in die 1590er-Jahre datiert werden, als der flämische Maler Paul Bril bereits etwa zwanzig Jahren in Rom lebte und aufgrund seiner Praxis, die nordische Maltradition mit Vorbildern der italienischen Landschaftsmalerei zu verbinden, Erfolg und Beliebtheit bei seinen römischen Auftraggebern erlangt hatte.

Zusammen mit seinem einige Jahre älteren Bruder Matthijs, der zu Beginn des Pontifikats von Papst Gregor XIII. nach Rom gekommen war, begann Paul Bril seine Arbeit in Rom mit der Ausführung von Fresken. Nachdem er an der Scala Santa im Lateranpalast gearbeitet hatte, wurde er zu einem Richtwert für das Mäzenatentum der Kardinäle, wenn es um fregi a paesi in römischen Palästen ging.

Eines der bedeutendsten und am besten erhaltenen Projekte des Künstlers in diesem spezifischen Genre ist der 1599 für Kardinal Girolamo Mattei im Hauptsaal seines Palastes in der Via delle Botteghe Oscure in Rom ausgeführte Landschaftszyklus mit allegorischen Figuren. Er umfasst eine Reihe von Gemälden mit Flusslandschaften, Jagdszenen und Laubwäldern, die mit dem vorliegenden Gemälde verglichen werden können. Tatsächlich scheint es eine der Spezialitäten Brils am Ende des 16. Jahrhunderts gewesen zu sein, dieselbe Bilderfindung in verschiedene Medien und Techniken zu übertragen.

Die bewaldete Landschaft mit den dichtbelaubten Bäumen erinnert an die Landschaft mit Jagdszene auf Kupfer von 1595, die im Palazzo Pitti in Florenz aufbewahrt wird (Inv.-Nr. 1136/1890). Die Einbeziehung architektonischer Komponenten wie im vorliegenden Gemälde nahm ihren Anfang in Brils Zeichnungen und Gemälden ab Mitte der 1590er-Jahre und kann auch in seinen Werken für die Villa Mila und im Gewölbe der Galerie des Palazzo Giustiniani beobachtet werden.