Lot Nr. 115


Nicolaes van Veerendael


(Antwerpen 1640–1691)
Eine rot-weiße Tulpe, Rosen, Nelken, Winden, Brombeeren, eine Azalee und weitere Blüten in einer gläsernen Vase mit Schmetterlingen und anderen Insekten auf einem Steinsims,
Öl auf Leinwand, 45 x 36,5 cm, gerahmt

Wir danken Fred Meijer, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes auf Grundlage einer Fotografie bestätigt hat. Er datiert das Werk in die erste Hälfte der 1670er-Jahre.

Das vorliegende Werk ist ein raffiniertes Beispiel für das höchst beliebte Genre des Blumenstilllebens, das im 17. Jahrhundert in den Niederlanden florierte und sowohl in der Niederländischen Republik als auch in den Spanischen Niederlanden seine Popularität behielt. Auf einem Steinsockel steht eine kleine runde Vase vor dunklem Hintergrund. Unter der bunten Blumenpracht stechen zwei rosafarbene Rosen und eine rot-weiße Tulpe hervor. Zur Zeit der Entstehung des Gemäldes waren die außerordentlich hohen Preise für Tulpenzwiebeln, die die erste Spekulationsblase, besser bekannt als „Tulpenmanie“, auslösten, längst Geschichte. Die Blume blieb jedoch überaus begehrt. Inmitten der Blütenpracht sieht man verschiedene Insekten, die zwischen den Blumen umherfliegen oder herumkrabbeln, was auf den allmählichen Verfall des Straußes hinweisen soll.

Es gibt keine Aufzeichnungen darüber, dass der Antwerpener Künstler Nicolaes van Veerendael sich im Ausland aufhielt oder in anderen europäischen Städten als an seinem Geburtsort arbeitete. Nicolaes wurde von seinem Vater Willem van Veerendael ausgebildet und trat 1657 in die Lukasgilde ein. Der Künstler, der vor allem für seine Blumenstillleben bekannt und geschätzt war, malte auch allegorische Szenen mit Affen im Stil Jan Brueghels I. und David Teniers’ II. In seiner Frühzeit sind Veerendaels Blumenarrangements kleiner und stellen elegante Blumensträuße in Vasen dar. Er arbeitete mit Künstlern wie Erasmus Quellinus und Jan Davidsz. De Heem zusammen, wobei vor allem letzterer großen Einfluss auf Veerendaels späteres Schaffen hatte. Ab 1670 finden sich in den Kompositionen des Künstlers Insekten und Vanitas-Elemente, die an die Werke de Heems erinnern. Das vorliegende Gemälde ist ein schönes Beispiel für diese Entwicklung.

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

24.04.2024 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 26.000,-
Schätzwert:
EUR 20.000,- bis EUR 30.000,-

Nicolaes van Veerendael


(Antwerpen 1640–1691)
Eine rot-weiße Tulpe, Rosen, Nelken, Winden, Brombeeren, eine Azalee und weitere Blüten in einer gläsernen Vase mit Schmetterlingen und anderen Insekten auf einem Steinsims,
Öl auf Leinwand, 45 x 36,5 cm, gerahmt

Wir danken Fred Meijer, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes auf Grundlage einer Fotografie bestätigt hat. Er datiert das Werk in die erste Hälfte der 1670er-Jahre.

Das vorliegende Werk ist ein raffiniertes Beispiel für das höchst beliebte Genre des Blumenstilllebens, das im 17. Jahrhundert in den Niederlanden florierte und sowohl in der Niederländischen Republik als auch in den Spanischen Niederlanden seine Popularität behielt. Auf einem Steinsockel steht eine kleine runde Vase vor dunklem Hintergrund. Unter der bunten Blumenpracht stechen zwei rosafarbene Rosen und eine rot-weiße Tulpe hervor. Zur Zeit der Entstehung des Gemäldes waren die außerordentlich hohen Preise für Tulpenzwiebeln, die die erste Spekulationsblase, besser bekannt als „Tulpenmanie“, auslösten, längst Geschichte. Die Blume blieb jedoch überaus begehrt. Inmitten der Blütenpracht sieht man verschiedene Insekten, die zwischen den Blumen umherfliegen oder herumkrabbeln, was auf den allmählichen Verfall des Straußes hinweisen soll.

Es gibt keine Aufzeichnungen darüber, dass der Antwerpener Künstler Nicolaes van Veerendael sich im Ausland aufhielt oder in anderen europäischen Städten als an seinem Geburtsort arbeitete. Nicolaes wurde von seinem Vater Willem van Veerendael ausgebildet und trat 1657 in die Lukasgilde ein. Der Künstler, der vor allem für seine Blumenstillleben bekannt und geschätzt war, malte auch allegorische Szenen mit Affen im Stil Jan Brueghels I. und David Teniers’ II. In seiner Frühzeit sind Veerendaels Blumenarrangements kleiner und stellen elegante Blumensträuße in Vasen dar. Er arbeitete mit Künstlern wie Erasmus Quellinus und Jan Davidsz. De Heem zusammen, wobei vor allem letzterer großen Einfluss auf Veerendaels späteres Schaffen hatte. Ab 1670 finden sich in den Kompositionen des Künstlers Insekten und Vanitas-Elemente, die an die Werke de Heems erinnern. Das vorliegende Gemälde ist ein schönes Beispiel für diese Entwicklung.

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 24.04.2024 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 13.04. - 24.04.2024


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.