Lot Nr. 132


Francesco Zuccarelli


(Pitigliano 1702–1788 Florenz)
Reisende und weitere Figuren in einer Flusslandschaft mit einer Stadt im Hintergrund,
Öl auf Leinwand, 105,5 x 150,5 cm, gerahmt

Provenienz:
1985 erworben durch den Vater des jetzigen Besitzers

In dieser arkadischen Landschaft, durch die sich ein Fluss zieht, ist eine reisende Familie abgebildet: der Vater zu Fuß, die Mutter mit den Kindern auf dem Rücken eines Pferdes, begleitet von weiteren Tieren. Eine vergleichbare Landschaft sowie Reisende zu Pferde finden sich in mehreren Werken Zuccarellis, etwa in der um 1740–1744 entstandenen Landschaft mit einer Flussüberquerung zu Pferde, die sich heute im Royal Collection Trust befindet (Inv.-Nr. RCIN 401272).

Die vorliegende Komposition wird von weiteren Figuren bevölkert, die in Francesco Zuccarellis Gemälden stets wiederkehren, wie zum Beispiel der Wasserträger, der auch in anderen seiner Werke zu finden ist, darunter einer Hirtenlandschaft in Warminster (National Trust, Stourhead, Inv.-Nr. 732088). Ebenso taucht die lagernde Frau mit dem Kind immer wieder als Motiv im Schaffen des Malers auf.

Francesco Zuccarelli, der in der Toskana geboren wurde, erhielt seine Ausbildung zunächst bei Paolo Anesi in Florenz und zog dann nach Rom. 1713/14 wurde er Schüler von Giovanni Maria Morandi und Pietro Nelli. 1732 zog Zuccarelli nach Venedig, wo er sich zunehmend auf die Malerei arkadischer Landschaften verlegte, die er im Wettstreit mit Giuseppe Zais aus Belluno kultivierte und mit der er bald öffentliche Erfolge feierte. Seine Landschaften sind mit Figuren bevölkert, die an Claude Lorrain erinnern, dessen Werke Zuccarelli in Rom studiert hatte.

Wie bei anderen zeitgenössischen Malern, die in Venetien tätig waren, etwa Canaletto oder Bernardo Bellotto, wurden seine Gemälde im Ausland sehr geschätzt, wo er für wohlhabende Mäzene wie den Konsul Joseph Smith arbeiten durfte. Zuccarelli arbeitete lange Zeit in England, wo er wichtige einheimische Maler beeinflusste. Nach fünf Jahren in London und einer ersten Rückkehr nach Venedig zog Zuccarelli 1765 wieder nach London, wo er 1768 unter den Gründern der Royal Academy of Arts war. Inzwischen wohlhabend und von der britischen Öffentlichkeit anerkannt, kehrte er 1773 nach Italien zurück.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

24.04.2024 - 18:00

Schätzwert:
EUR 50.000,- bis EUR 70.000,-

Francesco Zuccarelli


(Pitigliano 1702–1788 Florenz)
Reisende und weitere Figuren in einer Flusslandschaft mit einer Stadt im Hintergrund,
Öl auf Leinwand, 105,5 x 150,5 cm, gerahmt

Provenienz:
1985 erworben durch den Vater des jetzigen Besitzers

In dieser arkadischen Landschaft, durch die sich ein Fluss zieht, ist eine reisende Familie abgebildet: der Vater zu Fuß, die Mutter mit den Kindern auf dem Rücken eines Pferdes, begleitet von weiteren Tieren. Eine vergleichbare Landschaft sowie Reisende zu Pferde finden sich in mehreren Werken Zuccarellis, etwa in der um 1740–1744 entstandenen Landschaft mit einer Flussüberquerung zu Pferde, die sich heute im Royal Collection Trust befindet (Inv.-Nr. RCIN 401272).

Die vorliegende Komposition wird von weiteren Figuren bevölkert, die in Francesco Zuccarellis Gemälden stets wiederkehren, wie zum Beispiel der Wasserträger, der auch in anderen seiner Werke zu finden ist, darunter einer Hirtenlandschaft in Warminster (National Trust, Stourhead, Inv.-Nr. 732088). Ebenso taucht die lagernde Frau mit dem Kind immer wieder als Motiv im Schaffen des Malers auf.

Francesco Zuccarelli, der in der Toskana geboren wurde, erhielt seine Ausbildung zunächst bei Paolo Anesi in Florenz und zog dann nach Rom. 1713/14 wurde er Schüler von Giovanni Maria Morandi und Pietro Nelli. 1732 zog Zuccarelli nach Venedig, wo er sich zunehmend auf die Malerei arkadischer Landschaften verlegte, die er im Wettstreit mit Giuseppe Zais aus Belluno kultivierte und mit der er bald öffentliche Erfolge feierte. Seine Landschaften sind mit Figuren bevölkert, die an Claude Lorrain erinnern, dessen Werke Zuccarelli in Rom studiert hatte.

Wie bei anderen zeitgenössischen Malern, die in Venetien tätig waren, etwa Canaletto oder Bernardo Bellotto, wurden seine Gemälde im Ausland sehr geschätzt, wo er für wohlhabende Mäzene wie den Konsul Joseph Smith arbeiten durfte. Zuccarelli arbeitete lange Zeit in England, wo er wichtige einheimische Maler beeinflusste. Nach fünf Jahren in London und einer ersten Rückkehr nach Venedig zog Zuccarelli 1765 wieder nach London, wo er 1768 unter den Gründern der Royal Academy of Arts war. Inzwischen wohlhabend und von der britischen Öffentlichkeit anerkannt, kehrte er 1773 nach Italien zurück.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 24.04.2024 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 13.04. - 24.04.2024