(Venedig 1712–1793)
Die Heilige Familie mit dem Johannesknaben und den Heiligen Anna und Joachim,
Öl auf Leinwand, 75,5 x 58,5 cm, gerahmt

Provenienz:
Kunsthandel Julius H. Weitzner, London;
Galerie Silvano Lodi, München, 1970er-Jahre;
Auktion, Christie’s, London, 10. Juli 1981, Lot 75 (als Francesco Guardi);
europäische Privatsammlung

Literatur:
L. Rossi Bortolatto, L’opera completa di Francesco Guardi, Mailand 1974, S. 112 f., Nr. 401 (als Francesco Guardi);
A. Morassi, Guardi. I dipinti, Venedig 1984, Bd. I, S. 339 f., Kat.-Nr. 170, Bd. II, Abb. 192 (als Francesco Guardi)

Das vorliegende Gemälde ist in der Fototeca Zeri unter Nr. 71575 registriert (als Francesco Guardi).

Francesco Guardi kennt man vor allem von seinen venezianischen „Veduten“ und Capriccios her. Sein figuratives Schaffen, zu dem auch das vorliegende Gemälde zählt, ist weniger bekannt, obwohl er Altarbilder und religiöse Bildthemen schuf, die sich durch dieselbe Sensibilität und Lebendigkeit auszeichnen wie seine gemalten Ansichten. Die vorliegende Komposition ist ein temperamentvolles Beispiel, intim in Format und Gestaltung, welches das Talent des Künstlers als Figurenmaler vor Augen führt. Morassi beschreibt es als ein sehr schönes Werk und datiert es in die Spätphase des Künstlers (siehe Morassi 1984 in der Literatur, S. 340).

Francesco Guardi war der letzte große Meister der venezianischen Vedutenmalerei. Er lernte in der Familienwerkstatt bei seinem älteren Bruder Gian Antonio und verbrachte sein ganzes Leben in Venedig. Er begann als Figurenmaler, und erst in einer fortgeschrittenen Periode seiner Laufbahn, wahrscheinlich um die Mitte der 1750er-Jahre, als er bereits seine Reifephase erreicht hatte, begann er sich aufgrund der großen Nachfrage der Vedutenmalerei zu widmen. Guardi war auch Historien- und Genremaler, Porträtist sowie Maler von Landschaften und „Capriccios", die bei seinen venezianischen Zeitgenossen und Mäzenen großen Anklang fanden.